FreiTanzen – Psychotherapie Honikel

30. Januar 2025

Stille und Zuversicht

Es ist Abend. Nach einem Spaziergang in der windkalten Dämmerung, sitze ich nun neben der Wärme des knisternden Ofens, höre noch das Pfeifen des Windes ums Haus und beginne zu schreiben.

Und das erste Mal ist es nicht der gewohnte Gedankenfluss, das gewöhnte Fliessenlassen im Schreiben, wie das Sprudeln aus einer frischen Quelle, sondern ich nehme war, wie es viel verlangsamter, innehaltend, nachdenklich  … und stiller aus mir heraustropft.

In der Natur vorhin während des Spazierengehens, trat ich ein in den bereits dunklen Wald, nachdem ich unruhig und aufgewühlt über die windigen Wiesen gelaufen war.

Und sofort wurde etwas ruhiger in mir. Sanfte Dunkelheit hüllte mich ein, der Wind war kaum noch spürbar, mein Blick wurde wie von einem zarten Schleier belegt und es wurde leise. Ich setze mich auf einem bemoosten Baumstumpf und lauschte dieser Stille, die nur ab und an von einem leisen Knacken in den Bäumen und entferntem Rascheln am Waldboden unterbrochen oder besser untermalt wurde. Nichts zeigte sich inmitten der dunklen Umrisse der Stämme und den Schemen des weichen Waldbodens. Nichts? … 

In den letzten Wochen und Tagen hatte mich noch mehr als sonst das Weltgeschehen in Gedanken und auch vor allem in der Seele beschäftigt und mitgenommen, und ich spürte, dass es für mich – und vermutlich letztlich für uns alle  – neue oder zumindest klar und überprüfte Strategien für Resilienz braucht, dafür, in der Zuversicht zu bleiben und sich innerlich zu nähren und zu stärken und seinen dienlichen Beitrag dieser bebenden und erschütterten Welt zu schenken.

… Nichts?

Im Außen regte sich nichts, außer dem Hinundherpendeln der Baumwipfel und außer der Sonne, die sich in der Ferne in einem leuchtenden OrangeRot hinter den Wolken am Horizont langsam senkte.

Aber im Innen legte sich die Stille über mein Da-sein. Eine sanfte und doch so kraftvolle Stille, die immer wieder in den letzten Wochen an meine Tür klopfte und mir signalisierte, „nimm Dir Zeit für mich, gib mir Raum, laß Dich ein auf mich“ und die mir immer dann, wenn ich mich in sie hineinbegab, zeigte, erfahrbar machte, wie sehr sie für mich Nahrung, Kraftquelle und Zuhause war.

Stille, die überall sein kann!

Nicht nur im dämmrigen Wald, nicht nur auf dem Meditationskissen oder dem Abseits von Zivilisationslärm und -hektik.

Sie kann Dich rufen inmitten des tosenden Windes, sie kann zu Dir flüstern im Glucksen eines Gebirgsbaches, sie kann Dich einladen inmitten spielender und lachender Kinder, sie kann Dir die Hand reichen inmitten des aufwühlenden Gefühls von Verunsicherung und Bedrohlichkeit angesichts des Zustandes der Welt und Menschheit!

… und sie kann Dich bewegen im Mittelpunkt Deines Tanzes!

In der Stille kehrst Du zurück in die Verbundenheit mit Dir und dem Großen Ganzen. In der Stille können sich Frieden und Gelassenheit entfalten. In der Stille kannst Du Dich verbinden mit Sicherheit und Vertrauen, weil Du Deine eigene Quelle spürst. Und sie hilft, die Zuversicht nicht zu verlieren!

Stille… für mich ein starker Anker in dieser Zeit!

 

 

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