Während hier im Fichtelgebirge die Welt sich einhüllt in einen sanften weißen Mantel aus Schnee, die Dunkelheit nun die tiefste und längste Nacht erreicht hat, ist es drinnen warm und das Licht des brennenden Kaminofens flackert im Raum.
Zeit der Stille…
Ein bewegtes und herausforderndes Jahr geht zu Ende. Das Weltgeschehen dreht sich, überschlägt sich und hinterlässt in uns manchmal Ratlosigkeit, Fassungslosigkeit, Erschütterung, Fragen…
Wie die Zuversicht nicht verlieren? Wo geht unsere Reise als Menschheit hin? Wie inmitten des Ganzen uns immer wieder selber stärken und unseren Teil zu einem Leben beitragen, in dem ein gutes Miteinander wachsen kann? Und was könnte ein gutes Miteinander denn überhaupt sein?
Dieses Jahr hat mich noch sehr viel bewusster erleben lassen, sowohl in meiner Arbeit als auch im Privaten, dass ein ganz wichtiges Element für heilsames Miteinander gelingende Kommunikation ist.
Kommunikation, die nicht nur aus Sprache besteht, sondern vor allem auch aus wirklichem Zuhören. Zuhören, das in uns nicht nur Bekanntes und Vertrautes bestätigt wissen will, sondern das mit offenem Geist, offenem Herzen und der inneren Bereitschaft neugierig etwas Neues entstehen zu lassen, einen Raum für mein Gegenüber und mich selbst aufmacht, in dem Verbindung und Verbundenheit möglich wird.
Zuhören, das auch aus der Stille gespeist wird.
Momente der Stille, in denen wir auch in unser eigenes Inneres lauschen, uns wahrhaftig und ehrlich selbst (er)hören.
Momente der Stille, die sich manchmal auch unangenehm laut dröhnend anhören und uns Dinge zeigen, die uns im ersten Moment vielleicht gar nicht so sehr an uns „schmecken“.
Momente des stillen Sich-Zuhörens, in denen wir aber auch vergessene oder verschüttete Schätze in uns entdecken, in denen wir eintauchen in die nährende Verbindung zu uns selbst, in die Verwurzelung mit uns, mit dem Leben und unserem inneren Leuchten.
Momente der Stille mit uns selbst, in denen wir uns tiefer kennenlernen, erkennen und wachsen – und dann auch unseren Mitmenschen anders, heilsamer begegnen können.
Winter – Weihnachtszeit , Raunächte, Zeit der Stille und der inneren Einkehr, des Zusammenrückens und Feierns mit Familie, Freunden oder Menschen, die gerade jetzt das wärmende Licht des heilsamen Miteinanders brauchen.
Zeit der Dunkelheit und dann… der Wiederkehr des Lichts!
Verlässlich, immer wieder, jedes Jahr mit dem lebendigen Kreislauf der Natur.
Es war ein bewegtes und herausforderndes Jahr und zugleich ein Jahr, in dem ich immer wieder die Geschenke eines heilsamen Miteinanders erleben und empfangen durfte: in Seminaren, wenn die Teilnehmer*innen die erlebte Verbundenheit auch über die gemeinsame Zeit hinaus weiter nährten und tiefe Freundschaften entstanden. In Einzelterminen, wenn sich, manchmal auch im Laufe eines herausfordernden Prozesses, plötzlich die Tür des Erkennens und Verstehens in den Klient*innen öffnete und ein tiefes Aus- und Aufatmen durch Körper und Seele ging.
Und es gäbe noch so viel mehr…!!!
Deshalb an dieser Stelle ein großes Danke von Herzen für all die Geschenke, die ich durch meine Arbeit von vielen unter Euch empfangen habe. Danke für Euer Vertrauen, Euren Mut, Eure Bereitschaft und Eure Wahrhaftigkeit!
Danke für dieses Jahr!
In Vorfreude auf 2025 wünsche ich allen Tänzer*innen und Tanzinteressierten friedvolle und frohe Weihnachtstage und einen erholsamen Jahresausklang – mit nährenden Momenten der Stille.
Eure Christine Honikel